Waldkindergärten

Entstehungsgeschichte:

Der Ursprung der Waldpädagogik geht auf das Jahr 1892 zurück und ist in Schweden zu finden. Dort gab es eine Organisation, die ganzjährig waldpädagogische Angebote für alle Altersgruppen anbot. Mitte des 20. Jahrhunderts entstand dort die erste, feste Betreuungsgruppe für Kinder im Elementarbereich. Im nahen Dänemark zog Mitte der fünfziger Jahre die vierfache dänische Mutter Ella Flatau zunächst mit ihren eigenen Kindern und später auch mit den Nachbarskindern in den Wald. Der erste Waldkindergarten wurde aus einer daraus entstandenen Elterninitiative gegründet. Mittlerweilen gibt es in Dänemark über 70 Waldkindergärten. In Deutschland entstand der erste offizielle Waldkindergarten in Wiesbaden, der 1968 die amtliche Genehmigung erhielt. Gründerin war Frau Ursula Sube, die keine Kenntnis über die dänischen Waldkindergärten hatte. Mit Kindern aus der Nachtbarschaft zog sie in den Wiesbadener Stadtwald und bot damit eine private Betreuung an. Dies sprach sich im Wohngebiet herum und es entstand die erste Kindergartengruppe, die auf eine Gruppenhöchstgrenze von 15 Kindern festgesetzt wurde. Aus diesem entwickelten Modell von Ursula Sube entstanden keine weiteren Initiativen. Der erste öffentlich und von erster Stunde an staatlich anerkannte Waldkindergarten wurde 1993 von den beiden Erzieherinnen Petra Jäger und Kerstin Jebsen in Flensburg als gemeinnütziger Verein gegründet. Zuvor hatten die pädagogischen Fachkräfte im Jahr 1991 einen Fachartikel über die entstandenen Waldkindergärten in Dänemark gelesen. Nach einer dortigen Hospitation verfassten die Beiden eine pädagogische Konzeption, welche die Betriebszulassungsbehörde überzeugte. Durch Hospitationen und intensive Öffentlichkeitsarbeit wurde dieses Konzept weiter getragen und es entstanden Bundesweit weitere Waldkindergärten.